Slider sind seit über zehn Jahren ein beliebtes Mittel, mit dem man den Usern auf der Website mehrere Informationen auf einmal anbieten möchte. Heute wissen wir jedoch, dass die Slider-Inhalte die User kaum erreichen. Stattdessen ziehen die Bilder meist unbeachtet vorbei. Macht ein Slider also Sinn? Und gibt es Alternativen? Los geht’s!

1. Slider und warum sie (meist) nicht funktionieren

Bei einem Slider rotieren automatisch die Bilder; sie werden deshalb auch Karussell genannt. Auf diese Weise sollen den Usern abwechselnd verschiedene Inhalte angeboten werden. 

Aber wird das Interesse am Inhalt durch einen Slider wirklich gesteigert? Werden all die präsentierten Inhalte überhaupt erfasst? Auf der Seite Should I Use A Carousel? könnt ihr es selbst aus Nutzer-Sicht ausprobieren. Die Antwort ist eindeutig. ;)

Denn anstelle des erhofften Nutzen ist bei rotierenden Inhalten häufig das Gegenteil der Fall – folgende Probleme und Nachteile treten auf:

  • Zahlreiche Studien belegen, dass Slider als Werbung wahrgenommen und daher ignoriert werden. Für die User ist es kaum ein Unterschied, ob es sich wirklich um Sonderangebote handelt oder um nicht-werblichen Content. Sie reagieren auf Slider oft wie auf Werbebanner.
  • Zudem rotieren die Bilder in der Regel zu schnell, so dass dem Nutzer kaum Zeit bleibt, die Inhalte zu erfassen. Das, was Should I Use A Carousel? zeigt, bestätigt auch eine Studie aus dem Jahr 2013, bei der ein großer Slider auf verschiedenen Webseiten mit unterschiedlichen Zielgruppen platziert wurde. Die Studie lieferte hierzu eindeutige Zahlen: Nur 1 bis 2 Prozent der Nutzer klickten überhaupt auf den Slider, 84 Prozent von ihnen nur auf das erste Element. 
  • Neben dem Desinteresse der User haben Slider noch mehr Nachteile: Sie nehmen auf der Website viel Platz ein und sind häufig nicht für die mobilen Versionen geeignet. Außerdem wird davon ausgegangen, dass sie für die Suchmaschinenoptimierung kontraproduktiv sind, weil sie die Ladezeit eurer Website verlangsamen können

2. Alternativen zu Slidern – Beispiele

Eine Website muss immer an den Bedürfnissen der User ausgerichtet werden. Diese wenden häufig nicht viel Zeit auf, um Inhalte zu suchen oder zu erfassen – ihre Aufmerksamkeit muss schnell auf das Wesentliche gerichtet werden. Deshalb bieten sich verschiedene Möglichkeiten als Alternativen zu Slidern an. Doch davor gilt es, Prioritäten zu setzen:

Wichtig: Vorab Inhalte priorisieren.

Egal, wie ihr eure Inhalte präsentieren wollt: das A und O ist, dass ihr euch erst einmal überlegt, welches eure wichtigsten Konversionsziele und Messages sind. Diese müsst ihr dann hierarchisieren, um euer Design darauf aufzubauen, was die User als Erstes lesen sollen und welche Konversion (d.h. welche Handlung, zum Beispiel einen Kauf, einen Newslettereintrag etc.) sie idealerweise durchführen sollen. So erhaltet ihr eine wichtige Grundstruktur für euer Webdesign und könnt folgende  Slider-Alternativen nutzen:

1. Typografische Lösung mit großer Headline

Eine einzelne große Überschrift mit kurzer Erklärung kann das Interesse wecken, eure Kernbotschaft senden oder euren USP hervorheben.

2. Bilder und Teaser-Texte verwenden

Stellt ihr ein einzelnes Produkt oder die Besonderheit eurer Dienstleistung vor, genügt es in vielen Fällen, ein Bild mit einer kurzen Erklärung darzustellen. Bei solch einem Teaser (ob mit oder ohne Bild) ist es wichtig, dass die relevanten Infos in Kürze auf den ersten Blick zu erfassen sind. Alle Details, Einzelheiten und Hintergründe dazu können auf den Unterseiten Platz finden, die über einen Button verlinkt sind.

3. Suchfunktion mit Eingabefeld

User sind häufig auf der Suche nach einem bestimmten Inhalt. Mit einer Suchfunktion, die sich durch ein Eingabefeld auch visuell abhebt, können sie sich selbst einen Überblick über die Auswahl und das verfügbare Angebot machen.

4. Gut strukturiertes Auswahlmenü

Ein Auswahlmenü gibt eurer Website Klarheit und Struktur und zeigt die Bandbreite eures Angebots oder eurer Dienstleistung, aber lässt die User selbst entscheiden, welche Kategorie für sie relevant ist. Bei vielen Inhalten kann auf eine umfangreiches Mega-Menü zurückgegriffen werden.

5. Bewegtbild / Video

Ein qualitativ hochwertiges Produktvideo kann auch komplexere Inhalte erläutern, den Nutzen des Produkts oder der Dienstleistung hervorheben und einen guten optischen Eindruck hinterlassen. Aber auch hier entscheiden die User, ob sie sich für das Video Zeit nehmen möchten oder nicht.

6. Animation

Anstelle eines Videos kann auch schon eine kurze Animation die Aufmerksamkeit der User auf einen bestimmten Aspekt ziehen, das Interesse allgemein wecken oder selbst komplexen Content komprimiert darstellen.

7. Landingpage

Mit unterschiedlichen Landingpages könnt ihr die User-Experience personalisieren und eure Informationen je nach Zielgruppe bereitstellen. Dadurch gewinnt euer Webdesign an Übersichtlichkeit und User fühlen sich deutlich mehr angesprochen.

3. Fazit: Slider müssen nicht immer verbannt werden

Wenn ihr eure Website aus Sicht des Users gestaltet, stehen bestimmte Aspekte im Vordergrund – wie die Auffindbarkeit, Lesbarkeit und optische Darstellung der Seite. Euer Content muss visuell so aufbereitet sein, das er die Aufmerksamkeit der User von Beginn an auf sich zieht. Bei Slidern besteht die Gefahr, dass sie nur am Rande oder im schlimmsten Fall als nervige Werbung wahrgenommen werden. 

Trotzdem können sie vereinzelt sinnvoll eingesetzt werden. Interessiert sich ein Nutzer*in für bestimmte Produkte, beispielsweise einer speziellen Marke, kann mit einem Slider die Produktvielfalt dargestellt werden.

Der Fokus liegt eindeutig auf optischen Eindrücken wie bei einem Portfolio eines Fotografen oder Architekten.

Hier kann ein Slider die richtige Wahl sein, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Slider sind demnach als Gestaltungselement denkbar. Ebenso kann eine Bilderslider beispielsweise für eine Ferienwohnung Sinn machen, um einen schnellen Eindruck zu bekommen.  

Wer jedoch Informationen vermitteln und Inhalte gelungen darstellen möchte, verzichtet lieber auf das Karussell und setzt auf ein Webdesign, das den Ansprüchen der User im wahrsten Sinne des Wortes standhält. 

Metallrutsche
Tha Dah Baw / Pexels

Seid ihr auf der Suche nach innovativem und konversionsoptimiertem Webdesign?

Wir freuen uns auf eure Nachricht.


Team Frauenpower im Grünen

Erfahre regelmäßig, wie du das Web besser machen kannst

Trage dich jetzt in unseren Newsletter ein. So bekommst du immer eine Nachricht, wenn wir einen neuen Blogartikel veröffentlichen und spannende Tipps rund um Themen für ein nachhaltiges Web für dich haben.

Die Einwilligung zur Anmeldung kannst du jederzeit durch den Abmelde-Link am Ende jedes Newsletters widerrufen. Deine Anmeldedaten, deren Protokollierung, der E-Mail-Versand und eine statistische Auswertung des Leseverhaltens werden über den Anbieter Brevo verarbeitet. Alle Informationen dazu stehen in unserer Datenschutzerklärung.

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.