Eine Hilfestellung für Nicht-Techies, warum du mit geringer PageSpeed Insights Punktzahl höchstwahrscheinlich gelassen bleiben kannst.

Jede Person, die eine Website betreut, stellt sich früher oder später die Frage, wie schnell diese eigentlich lädt. Zu Recht. Erstens, weil Website-Besuchende ungeduldig sind und sich bei Wartezeiten zur Seite eines Mitbewerbers verabschieden. Und zweitens, weil auch Suchmaschinen wie Google schnelle Seiten bevorzugen. Die Webseiten-Geschwindigkeit ist: ja, ein Rankingfaktor. Und nein, nicht der wichtigste, sondern nur ein Aspekt von vielen. Sagt Google selbst (Quelle, Minute 0:00 - 0:50).

Das gut gemeinte Tool Google PageSpeed Insights stiftet dabei zusätzliche Verwirrung.

Warum du bei einem schlechten Google PageSpeed Insights-Score gelassen bleiben kannst

Auch wenn Google PageSpeed Insights (das Tool hieß früher auch „Google Page Speed“) deine geprüfte URL mit wenigen Punkten bewertet, kann es für dein Ranking wirkungsvoller sein, zuerst an anderen Stellschrauben als Pagespeed zu drehen.

Wenige Punkte bedeuten nicht automatisch, dass deine Website zu langsam ist! Zudem überprüft Google PageSpeed Insights immer nur eine Seite, nämlich die URL, die du eingegeben hast.

Das Tool ist kein sogenannter Page-Speed-Checker. Der zusammengefasste Score setzt sich aus Labordaten zusammen, nicht aber aus realen Felddaten (Quelle). Ein Zusammenhang zwischen den Google-PageSpeed-Insights-Punkten und der tatsächlichen Seitengeschwindigkeit muss nicht bestehen. Um die Geschwindigkeit von Websites zu testen, ist der Score nicht unbedingt aussagekräftig.

Selbst wenn du unabhängig vom Insights Score die Seitengeschwindigkeit testest: Sie ist wie bereits gesagt, nur ein Aspekt unter vielen, die eine gute Website ausmacht. Auch wirst du wahrscheinlich weder Geld noch Aufwand in die Ladegeschwindigkeit stecken wollen, wenn andere Maßnahmen dich im Moment weiterbringen.

Content first, Pagespeed second

Kleines Gedankenexperiment: Denke an eine extrem schnelle, aber leere Webseite. Die schnellste Seite nützt den Besuchenden nichts, wenn dort die gewünschte Info nicht auftaucht. Meist haben Personen eine konkrete Fragestellung im Kopf, bevor sie über Google die Antwort suchen. Möchte die Person etwas wissen, kaufen oder zu einem Ort navigieren? Die Absicht, der sogenannte Intend, kann am besten mit den Webseiteninhalten getroffen werden. Inhalte müssen nicht unbedingt nur Textblöcke sein. Auch Bilder, Aufzählungen und genau überlegte Überschriften helfen. Hauptsache, sie bringen die Besucher:innen mit wenig Aufwand weiter. Es geht immer um Relevanz!

Enorm relevant ist beispielsweise die New York Times. Die entsprechende Webseite ist trotz teils geringer Punktzahl von Google PageSpeed Insights sehr erfolgreich (Quelle).

niedriger Google Pagespeed Score für die New York Times, Screenshot vom 05.005.21
Google Pagespeed Score

Prüfe, was dich wirklich voranbringt

  1. Definiere die 3 wichtigsten Seiten eurer Website. Über welche Seiten erreicht ihr die für euch wertvollsten und häufigsten Anfragen?
  2. Prüfe den Inhalt dieser Seiten. Ist der Content relevant für deine Zielgruppe? Was suchen Webseiten-Besucher:innen und würden sie das auf eurer Seite leicht finden? Welche Anpassungen könnt ihr theoretisch auf der Seite vornehmen, damit der Inhalt relevanter wird?
  3. Nun schaut euch die Performance der Seiten an. In der Google Search Console könnt ihr euch dazu beispielsweise die Rankings und Klickzahlen ansehen. Für eure wichtigsten Suchbegriffe steht ihr trotz geringer PageSpeed-Punktzahl schon auf Platz 1 der Rankings? Super, dann ist eine Optimierung der Seite im Moment evtl. gar nicht nötig. Wenn aber noch Luft nach oben ist, dann kann es sich lohnen die erarbeiteten Content-Anpassungen aus Schritt 2 umzusetzen.

Zusammengefasst

Manche Tools schaffen je nach Vorwissen mehr Verwirrung als Klarheit. Bei geringer Google PageSpeed-Insights-Punktzahl muss deine Website nicht automatisch zu langsam sein. Zudem ist die Seitengeschwindigkeit nur einer von enorm vielen Google-Ranking-Aspekten.

Tendenziell lohnt es sich, zuerst Klickzahlen, Rankings und Webseiten-Inhalte zu prüfen, um danach gegebenenfalls den Content zu überarbeiten. Die Mühe wird sich lohnen!

Victoria Paster
Victoria Paster

Über die Autorin

Victoria hilft nachhaltigen Unternehmen und Berater:innen, die sich ausgeliefert fühlen, weil ihr Online-Auftritt keine Kund:innen bringt. Sie zeigt ihnen wie sie ihre Webseite verbessern können, damit die richtigen Interessenten über Google zu ihnen finden.

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Team Frauenpower im Grünen

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